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Manchmal stelle ich mir vor, dass die Engel schweigen. In der Nacht erscheinen sie den Hirten auf dem Felde. Im hellen Licht stehen sie vor den Hirten. Aber sie schweigen. Dann wird es dunkel und die Engel sind verschwunden. Was hätten die Hirten gemacht? Hätten sie alles nur für einen schönen Traum gehalten? Hätten sie trotzdem den Weg zum Stall in Bethlehem gefunden? Ich glaube nicht.

Manchmal denke ich, die Engel schweigen, wenn ich durch eine weihnachtlich beleuchtete Innenstadt gehe. Überall ist weihnachtliches Licht um mich. Alles ist festlich bereitet. Doch die Engel schweigen. Niemand erzählt von dem göttlichen Kind, das geboren wird.

Heute weiß ich, dass die Engel schweigen, wenn wir nicht selbst von dem erzählen, was in Bethlehem geschehen ist und wie es unsere Herzen berührt.
Wenn das Kind in Bethlehem unsere Herzen bewegt, wenn wir seinen Frieden und seine Liebe in uns tragen, dann können wir Engel sein in dieser Zeit.

Nur wortlose Engel machen keinen Sinn. Die weihnachtliche Botschaft braucht das Wort. Erst das Wort gibt dem vielen Licht in diesen Tagen seinen Sinn.
Manchmal stelle ich mir vor, dass die Engel schweigen und mir wird klar, dass das ein trauriger Gedanke ist.

H. Wensch, Dezember 2018

 

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