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Es ist noch früh am Morgen. Die ersten müden Sonnenstrahlen verdrängen das morgendliche Grau des Himmels. Gefrorener Tau hat den Rasen weiß gefärbt. Die Sonne lockt mich nach draußen.

Ich gehe mit einer Tasse Kaffee auf die Terrasse. Ich spüre die kalte Luft auf meinen Armen und in meinem Gesicht. Um mich zu wärmen, gehe ich aus dem Schatten und stelle mich in die Sonne. Noch immer spüre ich die kalte Luft, doch gleichzeitig auch die warmen Strahlen der morgendlichen Septembersonne. Ich bleibe stehen, trinke meinen Kaffee und kann dabei beobachten, wie die Sonne langsam den Boden wärmt und das Weiß auf dem Rasen verdrängt. Ich spüre einen tiefen Frieden in mir. Und das, was ich sehe und erlebe, gibt mir Freude und Mut für den Tag.

Ich denke, Gott wird es ähnlich machen. Da, wo mir die Welt noch kalt und rau erscheint, da wird er sie wärmen mit den Strahlen seiner Liebe und seines Friedens. Langsam und leise wird das geschehen, nicht laut und mit Gewalt. Ja, vielleicht sagen mir die täglichen Nachrichten sogar, dass die Kälte noch überwiegt, wie das Weiß des gefrorenen Taus auf meinem Rasen und die kalte Luft um mich herum.

Aber die morgendliche Septembersonne sagt mir: Du musst nur einen kleinen Schritt gehen, deine Perspektive ändern und schon kannst du spüren, wie nahe Gott ist und wie sein Frieden und seine Liebe die Kälte in dieser Welt verdrängt.

H. Wensch, Oktober 2018

 

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