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Einer der größten Menschheitsträume ist die Erfindung eines Perpetuum Mobiles. Das ist eine Maschine, die einmal angestoßen wird und dann für immer in Bewegung bleibt.

Die einfachste, die ich kenne, ist die mit den Kugeln, die in gleicher Höhe an ein Gestell gehängt sind. Stößt man die erste Kugel an, gibt sie den Schwung an die nächste weiter, die dann den Stoß wieder an eine andere Kugel weitergibt. Die Letzte schwingt ins Leere und gibt dann den anderen wieder einen neuen Anstoß in die Gegenrichtung. Doch immer in Bewegung bleiben die Kugeln nicht. Ihr Stoß wird von mal zu mal schwächer bis sie dann endgültig stehen bleiben.

Manchmal denke ich, dass wir Menschen unser Leben auch gerne wie ein Perpetuum Mobile immer in Bewegung hätten. Wir sind umtriebig, egal ob bei der Arbeit oder Freizeit. Durch Computer, Smartphone oder Fernsehen steht uns die Welt offen und die hält uns mit ihrer Informations- und Bilderflut scheinbar ständig in Bewegung. Doch wenn wir nicht aufpassen, steht bei aller Bewegung unsere Seele irgendwann still. Denn die benötigt keine ständige Bilderflut und Erreichbarkeit.

Unsere Seele ist kein Perpetuum Mobile. Sie benötigt immer wieder einen neuen Anstoß hin zur Freude, hin zum Frieden. Und diesen Anstoß findet unsere Seele nicht in der Bewegung, die uns umgibt. Aber sie kann bewegt werden, wenn wir selbst zur Ruhe kommen, um auf Gottes Wort zu hören oder es zu lesen. Denn mit seinem Wort der Liebe kann er unserer Seele immer wieder einen neuen Anstoß geben, damit sie bei all der Hektik um uns nicht zum Stillstand kommt.

H. Wensch, Juli 2019

 

 

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