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In einem Liebeslied beschreibt der Sänger Mike Batt die triste und schäbige Atmosphäre in dem heruntergekommenen Zimmer eines Bahnhofshotels. Gern hätte er seiner Freundin etwas besseres geboten in der ersten Liebesnacht. Das Savoy hätte ihr gestanden. Aber mehr als das Bahnhofshotel war halt nicht drin.

Auch wenn es merkwürdig klingt, ich höre dieses Lied immer ein wenig wie ein Weihnachtslied. Denn auch in der heiligen Nacht geht es um Liebe, um die Liebe Gottes, die in dem Christuskind zu uns Menschen kommt. Und auch wir können Gott für seine Liebe nichts besseres bieten als einen tristen Stall und eine schäbige Krippe. Bald ist wieder Weihnachten, Gottes Liebe will bei uns wohnen. Was bieten wir ihm an als Unterkunft? Was tragen wir in unseren Herzen, in denen Gott wohnen will? Unseren Alltag, unsere Sorgen, all die Dinge, die uns beschäftigen. Und irgendwo am Rande unseres Herzens und unserer Zeit ist auch ein tristes Plätzchen für Gott.

Mike Batt sagt sinngemäß in seinem Lied, dass die Worte und die Liebe im Gedächtnis geblieben sind trotz des schäbigen Bahnhofshotels. Und genau das ist es, was für uns von Weihnachten bleiben wird, die Worte der Engel und Gottes Liebe zu uns, die in dem Kind in der Krippe lebendig geworden ist. Damit macht Gott selbst den tristesten Ort in unserem Herzen wieder hell.

H. Wensch, Dezember 2017

 

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