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Das Pfingstfest steht vor der Tür und die Welt ist in Bewegung. Schon am frühen Freitagmorgen gibt es im Radio Warnungen vor möglichen Staus auf den Autobahnen. Noch sind die Straßen weitestgehend frei. Aber es liegt eine Bewegung in der Luft, die das ändern könnte, eine Bewegung, die die Menschen nach draußen zieht, eine Bewegung, die ihnen Freiheit und Ruhe gleichermaßen verheißt.

Wenn ich nicht wüsste, dass ich nur die Verkehrsmeldungen im Radio höre, könnte ich meinen, ich hörte eine Predigt über Pfingsten. Denn das bedeutet doch Pfingsten, dass etwas in der Luft liegt. Ein Stürmen und Brausen treibt die verängstigten Jünger aus dem Haus, in dem sie sich eingeigelt haben. Ein Stürmen und Brausen in und um ihnen gibt ihnen den Mut zurück, den sie nach Jesu Himmelfahrt verloren haben. Es treibt sie nach draußen und sie fühlen sich frei, das zu tun, was sie schon längst hätten tun sollen, nämlich von Jesus zu erzählen. Ein Stürmen und ein Brausen, etwas das die Jünger in Bewegung setzt, gibt ihnen die innere Ruhe, sodass sie der Unglauben und der Spott, der ihnen draußen begegnet, nicht einschüchtert.

Pfingsten ist ein Fest, dass uns auch heute wie die Jünger damals in Bewegung setzen will. Doch wer das, wie ich anfangs, an den Verkehrsmeldungen festmachen will, begeht einen Irrtum. Der Geist, den Pfingsten verheißt, bewegt keine Autos, sondern unsere Herzen. Und dort verursacht er keinen Stau, sondern er löst wie bei den Jüngern all das auf, was uns innerlich ausbremst und setzt uns in Bewegung hin zu neuem Mut, zu neuer Ruhe und zu einer Freiheit, wie wir sie nur durch Jesus finden können.

H. Wensch, Mai 2020

 

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